Spezialsprechstunden
Betreuung von Risikoschwangerschaften, Gestationsdiabetes
Organscreening / Feindiagnostik
In der weiterführenden, differenzierten Organdiagnostik, die idealerweise zwischen der 20. und 21. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird, werden zunächst alle darstellbaren kindlichen Organe (insbesondere Herz, Gehirn, Darm, Nieren etc.) sowie das „äußere“ Bild des Kindes (Profil, Körperumriss, Gliedmaßen) untersucht.
Darüber hinaus werden aber auch Aspekte wie Fruchtwassermenge, Lage des Kindes im Becken, Lage und Durchblutung der Plazenta (Mutterkuchen) beurteilt. Dieser differenzierte Organultraschall ist sehr umfangreich und übersteigt die in den Mutterschaftsrichtlinien aufgeführten Anforderungen an eine Ultraschalluntersuchung in diesem Zeitraum um ein Vielfaches. Neben speziellen Ultraschallgeräten erfordert diese Untersuchung eine große Erfahrung des Untersuchers. Die häufig auch „großer Organschall“ genannte Untersuchung kann nur dann zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgen, wenn bestimmte Indikationen vorliegen. Dies können sein: vererbbare Erkrankungen oder Häufung von Anomalien/Fehlbildungen in der Familie, potentielle Schädigungen des Ungeborenen durch Infektionen während der Schwangerschaft (z.B. Röteln, Cytomegalie, Toxoplasmose etc.) sowie durch äußere Einwirkungen wie Medikamente, Röntgenstrahlen, Alkohol oder Drogen, Auffälligkeiten bei Untersuchungen im Rahmen der normalen Mutterschaftsvorsorge. Aber auch bei Fehlen einer dieser Indikationen steht diese Untersuchung allen Schwangeren als Selbstzahlerleistung (IGeL) selbstverständlich zur Verfügung. Abschließend soll noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die Ultraschall-Diagnostik grundsätzlich niemals alle körperlichen und insbesondere auch geistigen Defekte aufzeigen kann. Sie bietet dem erfahrenen Untersucher aber Aufschluß über die Struktur aller darstellbaren Organe und Merkmale des ungeborenen Kindes, die Funktion des kindlichen Herzens und das Durchblutungsverhalten in den kindlichen Gefäßen und den Gebärmuttergefäßen. Bei Feststellung einer Erkrankung oder Fehlbildung bei Ihrem Kind können so rechtzeitig alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf und die Entbindung geplant werden.