Spezialsprechstunden
Betreuung von Risikoschwangerschaften, Gestationsdiabetes
Chorionzottenbiopsie
Die ultraschallgesteuerte Entnahme von Zottengewebe aus der Plazenta (Mutterkuchen) erfolgt analog der Fruchtwasseruntersuchung durch die mütterliche Bauchdecke mittels einer dünnen Nadel.
Die Chorionzottenbiopsie zählt somit zu den invasiven Diagnose-Verfahren und ist bereits ab der 11. Schwangerschaftswoche (SSW) durchführbar. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Fruchtwasseruntersuchung in aller Regel noch nicht möglich. Der Nachteil dieses invasiven Diagnose-Verfahrens in der Frühschwangerschaft ist das gegenüber einer Fruchtwasseruntersuchung höhere Fehlgeburtsrisiko, das bei ca. 0,5-1% liegt. Eine Chorionzottenbiopsie ist dann sinnvoll, wenn eine Chromosomenanalyse bereits frühzeitig gewünscht oder medizinisch angezeigt ist. Medizinische Indikationen können zum Beispiel Erbkrankheiten oder familiär gehäuft auftretende Stoffwechsel- oder Muskelerkrankungen sein (Muskeldystrophie, Mucoviscidose) sowie ein auffälliger Embryo im Ultraschallbild oder ein erhöhtes Risiko für eine Chromosomenstörung im Rahmen des Ersttrimester-Screening sein.